Klingendes Buch in 2. Generation erstmals auf Frankfurter Buchmesse

Autorin: Petra Ebeling (Onlinemagazin www.print.de)

Das Projekt „T-Paper“ (www.tpaper.de) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in den kommenden drei Jahren mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert. Ziel ist es, das T-Book effizient industriell herstellen zu können.

Am Institut für Print- und Medientechnik der Technischen Universität Chemnitz wird ein Buch entwickelt, dessen Seiten sprechen und verschiedene Sounds abspielen können. Die Seiten des Buches bestehen laut TU Chemnitz aus Lautsprecherpapier (kurz: T-Paper). Die Ergebnisse der bereits zweiten Generation dieser Drucktechnologie – das "T-Book 2" – wurde im Rahmen der Frankfurter Buchmesse einem breiten Publikum präsentiert.

Entwickelt wurde das Spezialpapier vom Team um Prof. Dr. Arved Hübler. "Dabei werden ganz normales Papier oder Folien mit zwei Schichten eines leitfähigen organischen Polymers als Elektroden bedruckt", erläutert der Inhaber der Professur Printmedientechnik der TU. Dazwischen komme eine piezoelektrische Schicht als aktives Element, welches das Papier oder die Folie in Schwingungen versetze. Der Sound werde somit laut und deutlich erzeugt. Die beiden Seiten des Lautsprecherpapiers lassen sich farbig bedrucken und anschließend in normaler Buchform binden – zum sogenannten "T-Book". Die notwendige Elektronik werde durch den Buchdeckel getarnt.

Vor zwei Jahren wurde das erste Muster eines "T-Book" bei der Jahresveranstaltung des 58. World Press Photo Wettbewerbs in Amsterdam vorgestellt und danach mehrfach prämiert. „War die erste Generation noch groß und schwer, so unterscheidet sich unsere neue T-Book-Generation nicht mehr von einem normalen Buch“, versichert Hübler. Es sei dünn, leicht und könne wie jedes andere Buch durchblättert werden.

„Dazu musste die Buchbindung und die Kontaktierung der Seiten mit der Elektronik völlig neu konzipiert werden, um am Ende ein traditionelles Buch aus Papier – jedoch mit sprechenden Seiten – zu erhalten“, berichtet Projektleiter Georg C. Schmidt. Für eine Kombination des klassischen Bildbandes mit einem Hörerlebnis sieht Dr. Schmidt vielfältige Anwendungen, nicht zuletzt im Markt der beliebten Fotobücher. „Vielleicht werden sprechende Buchseiten ja in Zukunft auf der Buchmesse ganz normal sein“, meint ergänzend Prof. Dr. Arved Hübler.