Plotten und Scannen für die Bauwirtschaft und Planer an 200 motio-Standorten in Deutschland und Österreich gesichert. Papierlose Baustelle erst in einigen Jahren in Sicht. Erst wenige BIM-Projekte realisiert.

Unser motio-Netzwerk ist Gesellschafter der planen-bauen 4.0 GmbH, einem Berliner Think Tank (Denkfabrik), der u.a. die Bundesregierung beim Ausbau der Digitalisierung der Bau- und Planungswirtschaft sowie von Behörden begleitet. Dort sondieren wir als Branchenverband der Digitaldruck- und Scan-Dienstleister die eigene Branchenzukunft beim Drucken von Bauplänen auf Papier, dem Plotservice.

Als Verbandsvertreter nahm motio-Geschäftsführer Achim Carius kürzlich an der jüngsten Gesellschafterversammlung von planen-bauen 4.0 GmbH in Berlin teil. Dort trafen sich die Spitzen der deutschen Bauindustrie, darunter Verbände, Kammern und Organisationen von Bauunternehmen, Ingenieur- und Architekten-Vereinigungen sowie Planer aller Richtungen. Neben der Versammlung mit Rechenschaftsberichten und Aufsichtsratswahlen waren die Gespräche unter den Teilnehmern nach eineinhalbjähriger Corona-Pause das Spannendste.

Fazit:
Der papierlose digitale Bauantrag kommt bundesweit nicht bereits morgen und auch später nicht überall zur gleichen Zeit. Als Zulieferer der Bauwirtschaft sind für unsere Verbandsmitglieder Informationen zur geplanten Einführung der Digitalisierung des Planungswesens überlebenswichtig. Seit über einem Jahrhundert beliefern motio-Betriebe die Planungs- und Bauwirtschaft mit großformatigen Papier-Plänen überwiegend im Format DIN A0. Die Auflagen beim Plandrucken fallen jedoch seit Jahren.

Geschäftsfuehrung pb40 mit Carius WKM

Auf der September-Versammlung des Think Tanks planen-bauen 4.0 in Berlin (von links): Dr. Jan Tulke und Inga Stein-Barthelmes, beides Geschäftsführer der planen bauen 4.0, mit motio-Geschäftsführer RA Achim Carius.

Nach einer Umfrage unter unseren motio-Mitgliedern hat bei diesen der Plotservice heute einen Umsatzanteil von immerhin noch 20 bis 50%, einst waren es 100%. Vor diesem Hintergrund hat unsere Branchenorganisation ein wachsames Auge auf die anstehende Einführung des digitalen Bauantrages und der digitalen Bauakte in den Bauämtern von Städten und Landkreisen. Das papierlose Planen und Bauen steht unter der Überschrift BIM (Building Information Modeling). "Den Polier an der Baugrube mit einem Tablet in der Hand, ganz ohne Papierzeichnung, den habe ich in Deutschland noch nicht gesehen.", so Carius. Es wird noch einige Jahre dauern, bis Mitarbeiter auf den Bauämtern fit sind, verlässlich mit virtuellen BIM-Modellen zu arbeiten. Bis dahin werden Papierpläne benötigt, in Planungsbüros der Bauwirtschaft, bei Projektentwicklern, bei Fachplanern, in der öffentlichen Verwaltung und bei Bauherren.

Die am Rande der planen-bauen 4.0-Versammlung geführten Gespräche in Berlin ergaben jedenfalls, dass Deutschland bis auf eine Hand voll BIM-Pilotbaustellen immer noch mit Plots auf Papier arbeitet. Als Corona die Planer ins Homeoffice schickte stieg der Umsatz im Plotservice in einigen motio-Betrieben deutlich an. Der Grund hierfür ist überzeugend: In den Architektur- und Ingenieurbüros war niemand, der die teilweise vorhandenen Plotter bediente, die Plottertinte nachfüllte und die Papierrollen einlegte. Daher übermittelten die Planer ihre CAD-Plandaten aus dem Homeoffice an die ca. 200 deutschen und österreichischen motio-Standorte. Dieser Boom hält noch an.